Brungraber: Fast & Furious

Florian Brungraber Fahrt

Para-Triathlet Florian Brungraber war auf vielen Bühnen erfolgreich. Im Weltcup und bei Welt- und Europameisterschaften. Bei den Paralympics 2020 in Tokio gewann der Oberösterreicher Silber. Zum Tag des Sports kommt er als Europas Para-Triathlet des Jahres – und mit ganz frischen Eindrücken vom Test-Event für Paris 2024.

Wie wird man Europas Para-Triathlet des Jahres?

Florian Brungraber: Mit viel Training und Einsatz, Begeisterung für den Sport, einem funktionierenden Umfeld und ab und an schadet es nicht, wenn man vielleicht ein bisschen Glück hat. Die Auszeichnung ist jedenfalls riesengroß, denn die besten Para-Triathleten kommen allesamt aus Europa.

Was braucht es, um in diesem hochkarätigen Feld ganz vorne dabei zu sein?

Brungraber: Man muss in allen drei Disziplinen top sein und diese in ein Rennen verpacken. Die Zeiten, wo man sich über das Schwimmen drüber retten konnte, sind vorbei. Und du darfst dir keine Fehler erlauben, sonst wirst du durchgereicht.

Wie laufen die Vorbereitungen auf die Paralympischen Spiele Paris 2024?

Brungraber: Aktuell bin ich auf einem guten Weg, die Vorfreude und Motivation sind enorm. Im August konnte ich beim Test-Event in Paris einen Stockerlplatz holen und viele wertvolle Erfahrungen sammeln. Ich weiß jetzt noch besser, woran ich arbeiten muss.

Nämlich?

Brungraber: Das Fitness-Level zum Beispiel, weil da geht es an der Spitze nur in eine Richtung: nach oben! Oder am Material. Die Strecke ist knifflig, hat einen großen Anteil an Kopfsteinpflaster. Da wird’s viel auf den Rollwiderstand ankommen.

Wie kann man sich diesen Prozess vorstellen?

Brungraber: Ich kriege für die Paralympics ein neues Handbike und einen neuen Rennrollstuhl. Mit dem Bike bin ich schon in der Test-Phase und Abstimmung. Das muss exzellent passen, damit man sich auch bei großer Belastung wohlfühlt. Und der Rennrollstuhl kommt von Sauber – da steckt Formel 1-Technik drin.

Das klingt sehr kostspielig?

Brungraber: Ohne Förderungen wäre vieles nicht möglich. Beim Material – das sind alles Einzelanfertigungen – konkurrenzfähig zu sein, ist nur ein Puzzleteil. Es geht auch um die Reisen zu Wettkämpfen, wo ich immer eine zweite Person benötige, Trainingslager und vieles mehr.

Wie sehr freust du dich auf deine Premiere beim Tag des Sports?

Brungraber: Leider habe ich es bis jetzt nicht geschafft, weil wir an diesem Wochenende immer Wettkämpfe hatten. Aber es ist eine riesige Bühne für den Sport, auch für kleinere Sportarten und Athlet:innen mit Behinderung. Auch schön, dass heuer ein ganz besonderer Fokus auf die Inklusion gelegt wird.

Gibt es eine Sportart, die du gerne ausprobieren möchtest?

Brungraber: Ich habe meine drei schon gefunden – und die lasten mich aktuell völlig aus. Aber ich halte meine Augen immer offen und habe Rollstuhlbasketball schon länger im Blick. Die Action ist ganz nach meinem Geschmack!