Österreichs Basketballer sorgen bei der Heim-Europameisterschaft im Wiener Prater sensationell für Doppel-Gold. In der Spielvariante 3×3, die auch am Tag des Sports 2024 auf dem Wiener Heldenplatz wieder von Fans und Besucher:innen ausprobiert werden kann, holen das Herren-Nationalteam des Österreichischen Basketballverbandes (ÖBV) und die Rollstuhl-Basketballer des Österreichischen Behindertensportverbandes (ÖBSV) jeweils die Europameistertitel!
Vor 4.000 enthusiastischen Fans im Schatten des Wiener Riesenrades schreibt erst das rot-weiß-rote Rollstuhl-Quartett mit „MVP“ Hubert Hager, Alexander Suppan, Matthias Wastian und Mehmet Hayirli, der im Finale den spielentscheidenden Wurf versenkt, heimische Sportgeschichte. Die Österreicher gewinnen die Premieren-Ausgabe des IWBF 3×3 Europe Cup, der ersten Europameiterschaft in der Geschichte des 3×3-Rollstuhl-Basketball. Im Finale gelingt vor ausverkauftem Haus ein 15:14-Overtime-Sieg gegen die favorisierten Polen um Star-Spieler Mateusz Filipski.
Höchste Liga der Inklusion
Das „inklusivste Sport-Events aller Zeiten“, dass die Veranstalter:innen im Vorfeld ausriefen, wird am Finaltag seiner Selbstzuschreibung einmal mehr gerecht. Schon das gesamte Wochenende über teilten sich behinderte und nicht-behinderte Sportler:innen ein Spielfeld, ein Stadion und die von den Fans überschwappende Begeisterung. Am letzten Turniertag sorgen dann auch noch die Medaillenentscheidungen für dieselbe Spannung. Als „höchste Liga der Inklusion“ hatte Sportminister Werner Kogler das Event im Vorfeld bezeichnet.
Nach den Rollstuhl-Assen sind Nico Kaltenbrunner, Enis Murati, Toni Blazan und Fabio Söhnel in ihrem ersten Finale bei einem Großereignis gefragt. Gegner sind ausgerechnet die Superstars aus Serbien, die nicht nur seit Jahren die 3×3-Szene dominieren, sondern auch in Wien eine breite Fan-Basis hinter sich vereinen. Die Kaiserwiese wird mit Spielbeginn zum absoluten Tollhaus, aber das Heimteam behält einen kühlen Kopf. Angeführt von Turnier-MVP Kaltenbrunner gewinnt Österreich in einem Basketball-Thriller mit 18:17 und jubelt über EM-Gold. Es ist die erste Gold-Medaille Österreichs in einer olympischen Mannschaftssportart seit 1931, als die Eishockey-Herren den EM-Titel holten.
Enis Murati: „Ich kann es immer noch nicht realisieren! Ich bin einfach nur dankbar, dass ich da Teil dieses Teams sein darf. Das Publikum hat uns das ganze Turnier lang getragen. Wir wussten, dass es im Finale aufgrund der lauten Fans sehr schwer sein wird, nichtsdestotrotz haben wir nicht aufgegeben, jede Sekunde an uns geglaubt. Wir haben bis zum Ende unser Spiel runtergespielt, ich bin unglaublich stolz auf uns alle. Ein riesiges Danke gilt den Organisatoren, ich weiß, die Basketballfamilie in Österreich ist klein, aber ich hoffe, dass sie durch diesen Titel größer und bekannter wird. Hoffentlich kann Basketball von einer Randsportart den Schritt in die sportliche Mitte Österreichs schaffen!“
Die Damen verpassen als EM-Sechste trotz einer starken Performance knapp die Medaillen-Ränge.
Beim Tag des Sports wird der Basketball-Sport nach den Erfolger mehr denn je in den Fokus rücken. Wir sehen uns am 3×3-Court, wo die EM-Stars garantiert mit Tipps und Tricks zur Seite stehen.