Sportminister Kogler freut sich auf 3×3-EM

In den Kasematten am Grazer Schloßberg entsteht in diesen Stunden die vielleicht beeindruckendste 3×3-Arena, die die Basketballwelt je gesehen hat. Ab Freitag bekommen die Fans dort dann Spitzensport auf höchstem Niveau geboten. Das ist nur möglich, weil das Sportministerium als größter Fördergeber der 3×3-EM mit an Bord ist.

Einer, der die Entwicklung der heimischen 3×3-Nationalteams schon allein deshalb genau verfolgt, ist Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler. Im Gespräch mit Basketball Austria verrät er, was ihn am 3×3 fasziniert, was es für den langfristigen Erfolg dieser Sportart braucht und warum Nachhaltigkeit und Großevents kein Widerspruch sein müssen.

Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler darf gewissermaßen als 3×3-Unterstützer der ersten Stunde bezeichnet werden. So ließ er es sich bei der Olympia-Qualifikation in Graz im Vorjahr nicht nehmen, die heimischen Teams persönlich anzufeuern. Kogler bekam damals Spiele zu sehen, die in der internationalen Basketballgemeinde und darüber hinaus für viel Aufsehen sorgten. Einerseits lag das an den starken Leistungen am Feld, andererseits beeindruckte die Fans aus nah und fern auch die wunderschöne Grazer Altstadt, in der unter Einhaltung strengster Corona-Vorsichtsmaßnahmen ein wahres Basketballfest veranstaltet wurde.

Schon bei der Olympia-Quali war das zu einem großen Teil deshalb möglich, weil das Sportministerium den Basketballverband als größter Fördergeber unterstützte. Als dann die Chance bestand, nur ein Jahr später mit der EM wieder ein Großevent in Graz zu organisieren, war die Hoffnung bei Basketball Austria groß, dass der Bund seine Unterstützung erneut zusagen würde. Als sich wenig später herausstellte, dass das der Fall sein würde, stand der EM 2022 nichts mehr im Wege.

Sportminister Kogler ist nun natürlich schon gespannt auf die Leistungen der österreichischen 3×3-Stars. Auch wenn er dieses Jahr die Spiele nur aus der Ferne verfolgen kann, drückt er den Rotweißroten die Daumen. Im Gespräch mit Basketball Austria erzählt er knapp vor Turnierbeginn, was ihn am 3×3 fasziniert, wie das Sportministerium den Nachwuchs fördert und was Nachhaltigkeit im Sport bedeutet.

Sie waren im Vorjahr selbst vor Ort und haben die Österreicher am Grazer Hauptplatz angefeuert. Was ist Ihnen von dieser noch recht jungen Sportart in Erinnerung geblieben?

Werner Kogler: Mir ist in erster Linie das atemberaubende Tempo und die köperbetone Spielweise bei 3×3 in Erinnerung geblieben. All das, gepaart mit der kurzen Spielzeit, führt zu vielen knappen Partien, was sich wiederum direkt auf die Stimmung auswirkt. In Erinnerung geblieben ist mir natürlich auch die Performance unserer Nationalteams, die beide relativ knapp an der Olympia-Qualifikation gescheitert sind.

Sie konnten in Graz bei der Olympia-Qualifikation live beobachten, wie begeistert speziell die jungen Fans von den internationalen Basketballstars waren. Der Bund ermöglich derartige Events mit großzügigen Fördermitteln. Lösen internationale Sportwettbewerbe wie die 3×3-EM eine Euphorie im Land aus und werden dadurch mehr Menschen in Österreich dazu gebracht, aktiv Sport zu machen?

Kogler: Einzelne Sport-Großereignisse allein werden nicht ausreichen, um eine Euphorie für eine bestimmte Sportart nachhaltig auszulösen. Da braucht es auch die Bundesländer und Gemeinden, die Infrastruktur bereitstellen, da braucht es hochwertige, nationale Wettkampfformate. Das Sportministerium trägt seinen Teil bei, fördert nicht nur die internationalen Titelkämpfe in Österreich, sondern auch die Nationalteams, seit heuer auch vier Nachwuchs-Nationalteams und – ganz wichtig – die 3×3 School Jam, die sich am ehesten mit einer Schülerliga vergleichen lässt.

Dem österreichischen Basketballverband war es im Vorjahr sehr wichtig, ein „Green Event“ zu organisieren. Dass dieses Jahr in der steirischen Hauptstadt erneut ein Basketball-Großevent stattfindet, ist dahingehend von Vorteil, dass bestehende Infrastruktur wieder genutzt werden kann. Wie sehen Sie als Sportminister die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Sport/bei derartigen Großveranstaltungen?

Kogler: Mit Green Events laufen Sie bei einem grünen Sportminister erwartbarerweise offene Türen ein. Wiewohl es unterschiedliche Benchmarks gibt, um bestimmte Zertifizierungen wie etwa das Umweltzeichen zu erhalten. Nicht für jeden Event ist die höchste Auszeichnung realisierbar, den meisten Veranstalterinnen und Veranstaltern ist es aber sehr wohl zuzumuten, eine ganze Reihe von Nachhaltigkeitskriterien zu erfüllen. Neben diesen singulären Events gilt es vor allem auch, den Sportalltag nachhaltiger zu gestalten, Vereine dabei zu unterstützen, die Energiewende zu schaffen, Energie zu sparen und vieles mehr.