Der erste Turkish Airlines-Preis von Europa unter Flutlicht, der am Mittwochabend über die Bühne ging, ging nach Österreich an Max Kühner, der mit großen Erwartungen und der perfekten Vorbereitung nach Aachen gekommen war. Im Sattel seines jung gekauften und selbst ausgebildeten Eldorado van de Zeshoek-Sohns Elektric Blue P war Kühner der erste Starter im zweiten Umlauf und legte mit 56,36 Sekunden eine Zeit hin, die sich für seine elf Konkurrenten als uneinholbar erwies. „Ich habe einfach seinen Rhythmus angenommen und die Sprünge kamen. Er fühlte sich in der zwiten Runde sogar noch besser an als in der ersten.“ Dabei war die Europameisterschaft in Riesenbeck vor zwei Wochen nicht so gelaufen, wie erhofft und Elektric Blue dort nicht in der gewohnten Form gewesen. „Da haben wir viel gelernt“, so Max Kühner. Und das Gelernte konnten sie nun in Aachen umsetzen. „Ich bin sehr froh, dass er wieder in der gewohnten Form ist“, sagte der Wahl-Österreicher, der in Starnberg zuhause ist. Sein heutiger Erfolg im Turkish Airlines-Preis von Europa bedeutet für ihn unter anderem die Chance auf einen extra Bonus, wenn es am Sonntag in den Rolex Grand Prix geht, für den er sich nun durch seinen Sieg qualifiziert hat. Da er bereits in ’s-Hertogenbosch den Rolex Grand Prix gewonnen hat, könnte er bei einem weiteren Platz eins in der laufenden Saison 250.000 Euro zusätzlich zum Preisgeld einstreichen. Das ist sein Plan: „Wir werden angreifen und jetzt bin ich natürlich super motiviert, dass das auch klappen kann. Blue fühlt sich wohl im Stadion. Ich hatte das Gefühl, er hatte heute richtig Spaß im Stechen und das gibt mir ein gutes Gefühl für Sonntag.“ Sie sei die „Königin der zweiten Plätze“ witzelte Portugals Luciana Diniz nach der Siegerehrung. Im Sattel ihres besten Pferdes Vertigo du Desert erreichte sie das Ziel nach 56,55 Sekunden und gewann damit die silberne Schleife. Zweimal war sie schon im Turkish Airlines-Preis von Europa Zweite und im Rolex Grand Prix ebenso. Sonntag soll es nun endlich mal klappen mit einem Triumph in Aachen. Wenn man ihrem Vertigo zugeschaut hat, wie er fröhlich bockend das Stadion verließ, erscheint das absolut im Bereich des Möglichen. Rang drei sicherte sich der Belgier Jérôme Guery auf dem fantastisch springenden Fuchs Eras Ste Hermelle, der sich mit 56,87 Sekunden dicht hinter Luciana Diniz einordnete. Mit Pieter Devos und Mom’s Isaura landete ein weiteres belgisches Paar nach fehlerfreier Runde in 57,95 Sekunden auf Rang vier. Foto: CHIO Aachen/ Michael Strauch |