3×3 WM: Bereit für das Heim-Spektakel

3x3 Basketball WM Rathausplatz Übersicht

Es geht los: Österreichs 3×3-Basketball-Teams fiebern der am Dienstag startenden Heim-WM am Wiener Rathausplatz entgegen. Am Tag vor dem Turnierbeginn wurde der Herrenkader, bestehend aus Matthias Linortner, Filip Krämer, Nico Kaltenbrunner und Rashaan Mbemba, bekanntgegeben. Das Damenteam wurde bereits vor einigen Tagen fixiert. 160 Spieler:innen aus je 20 Nationen bei Männern und Frauen kämpfen ab Dienstag um Gold, Silber und Bronze. In der eigens errichteten Arena im Herzen Wiens werden täglich 15.000 Fans erwartet.

Nachdem sich das Damenquartett Sigrid Koizar, Camilla Neumann, Sarah Sagerer und Anja Fuchs-Robetin mit einer ganz starken Leistung kurz vor WM-Beginn quasi selbst nominiert hat – bei einem Turnier in Aserbaidschan wurde unter anderem WM-Mitfavorit China in die Schranken gewiesen – steht jetzt auch das Herrenteam fest.

Die EM-Teilnehmer aus dem Vorjahr in Graz Nico Kaltenbrunner, Matthias Linortner (Nummer zwölf der FIBA-Weltrangliste) und Filip Krämer werden durch den St. Pöltner BSL-Profi Rashaan Mbemba komplementiert. Coach Milan Isakov setzt damit auf mehr Größe und Physis unter dem Korb. Der 19-jährige Mbemba gilt als eines der größten Talente im heimischen Basketball und wird nächste Saison in der US-College-Liga NCAA auf Korbjagd gehen.

„Ganz knapp“ nicht dabei ist Fanliebling Martin „Marmax“ Trmal, bei dem sich Basketball-Austria-Generalsektretär Johannes Wiesmann am Montag für seinen unglaublichen Einsatz und die beeindruckenden Leistungen als Teil des 3×3-Profiteams „Team Vienna“ in den vergangenen Monaten bedankte.

Vorfreude auf allen Seiten

Sportstadtrat Peter Hacker outete sich am Montag einmal mehr als 3×3-Fan. „Ich möchte die Herren gegen die USA und die Damen gegen Frankreich – die wohl größten Hürden in der Gruppenphase – in diesem großartigen Ambiente anfeuern.“ Der Politiker erhofft sich von der WM, dass diese also Turbo für den heimischen Basketballnachwuchs dient. „Wir haben in Wien viele Möglichkeiten 3×3 zu spielen. In fast jedem zweiten Park gibt es einen Korb. Durch die WM werden die Star-Spieler jetzt greifbar.“

Mit seiner Aussage über die stärksten Gruppengegner dürfte Hacker richtig liegen. Auf Camilla Neumann und ihre Teamkameradinnen wartet in der Gruppe A mit Frankreich der amtierende Welt- und Europameister. Dazu kommen der letztjährige Vize-Europameister Niederlande sowie Mitfavorit Spanien und physisch starke Brasilianerinnen.

Auf die rot-weiß-roten Männer warten in Pool B Olympiasieger und Vize-Europameister Lettland sowie die Basketballmacht USA. Außerdem bekommen es die Herren mit Slowenien und Australien zu tun. Beide Teams sind schlechter gerankt als Österreich, gelten aber als unangenehme Gegner.

Apropos Basketballmacht USA: Ex-NBA-Spieler Jimmer Fredette läuft für die Amerikaner auf und wird in Wien wohl für Highlights am Fließband sorgen. Von der Arena am Rathausplatz zeigte er sich beeindruckt: „Ich habe in Hallen mit 20.000 Fans gespielt, aber in so einem Freiluftstadion mit den Fans in nächster Nähe aufzulaufen, ist eine ganz eigene Atmosphäre.“ Das erklärte Ziel für seine Teamkollegen und ihn lautet Gold.

Etwas zurückhaltender, wenngleich angriffslustig, geben sich Österreichs Stars: „Natürlich sind wir in einer sehr starken Gruppe gelandet, aber das Ziel ist es immer, die Besten zu schlagen“, sagte etwa Guard-Spielerin Koizar. „Wir haben unseren Spielstil gefunden und wollen den Schwung der letzten Wochen mitnehmen“, gab sich auch Neumann selbstbewusst.

Für Linortner, der mit dem Herrenteam ja erst am Mittwoch in das Turnier einsteigt, kann es nicht schnell genug losgehen. Gemeinsam mit seinen Mannschaftskollegen will er alles am Feld lassen. Besonders natürlich gegen Top-Favorit USA: „Wir haben sie in den vergangenen Tagen bei einem Vorbereitungsturnier in St. Pölten gut gescoutet. Sie haben alles, was ein gutes 3×3-Team braucht. Aber wir wissen, was zu tun ist und sind bereit“, gab Nico Kaltenbrunner die Marschroute vor.

Damen machen Auftakt

Die österreichischen 3×3-Frauen steigen bereits am Dienstag in das Turnier ein. Weiter geht für sie die Gruppenphase am Donnerstag. Die Männer spielen Mittwoch und Freitag. Die Gruppensieger erreichen direkt das Viertelfinale. Die Zweit- und Drittplatzierten haben in „Play-in“-Spielen noch die Chance aufs Weiterkommen. Am Samstag und Sonntag stehen die K.o.-Partien auf dem Programm. Die Medaillengewinner sichern sich einen Platz für das Qualifikationsturnier für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris.

Der Eintritt in die Arena auf dem Rathausplatz ist frei. Früh da sein, lohnt sich allerdings, denn die Plätze sind limitiert.