Marcel Hirscher hat das Terrain gewechselt: Für kurze Zeit stellte der Doppel-Olympiasieger die Ski ins Eck und wagte sich stattdessen auf ein MotoGP-Bike.
Am Montag und Dienstag drehte der achtfache Gesamtweltcupsieger auf dem Red Bull Ring in Spielberg seine Runden. Der Dank richtete sich in erster Linie an KTM. Der Hersteller aus Oberösterreich ermöglichte Hirscher dieses Abenteuer. Als „Fahrlehrer“ für den Ski-Star diente kein geringerer als MotoGP-Pilot Johann Zarco, zweifacher Moto2-Weltmeister.
„Johann fuhr einhändig voraus und hatte den Zeigefinger am Asphalt, um dann zu sagen: Weiter runter“, schildert Hirscher seine erste Versuche. Mit einem Augenzwinkern ergänzt er: „Nicht falsch verstehen, aber ihr kennt’s meinen Schmäh: Das ist, wie wenn ich einem Deutschen Skifahren lerne.“
Ob Hirscher besser Motorrad fährt als so mancher Deutscher Ski sei dahingestellt, aber Zarco hatte für seinen Schüler nur Lob übrig. „Er hat genau zugehört, was ich ihm erklärt habe und alles sehr schnell verstanden“, sagt der Franzose.
Schon am Montag tastete sich Hirscher langsam an die Königsklasse unter den Motorrädern an, fuhr eine Moto2-Maschine. Am Dienstag bändigte er dann das MotoGP-Bike von KTM. „Er hat mein kleines Baby genommen“, grinst Zarco, „aber ich hatte keine Angst um mein Bike.“
Bei Hirscher hingegen war der Respekt vor allem vor dem MotoGP-Bike riesig, wie er zugibt. „Ich war sehr erleichtert, als ich mit dem Moto2-Bike halbwegs gut unterwegs war. Ich habe gewusst, dass ich mit dieser Maschine zumindest die Start-Ziel-Gerade fahren kann, ohne dass was passiert und der ganze Aufwand umsonst ist. Aber das MotoGP-Bike ist schon schon nochmal was ganz anderes“, sagt Hirscher vor einer großen Medienrunde.
Ob er seine Ski-Karriere fortsetzt, steht noch in den Sternen. Anfang August soll die Entscheidung bekanntgegeben werden. Wir freuen uns jedenfalls schon auf Marcel Hirscher beim Tag des Sports 2019.