Gänsehaut-Alarm bei Venier

Österreichs Speed-Damen sind nicht nur schnell, sondern auch erfolgreich. Im vergangenen Jahr stellte das ÖSV-Team die ersten drei Damen in der Abfahrtswertung. Nicole Schmidhofer (1.), Stephanie Venier (2.) und Ramona Siebenhofer (3.) fanden sich alle gemeinsam am Ende des Jahres auf dem Podest. Ein Moment, der in Erinnerung bleibt. „Wie wir zu dritt auf dem Podium gestanden sind und die Bundeshymne gesungen haben, daran erinnere ich mich sehr gerne zurück“, sagt Nicole Schmidhofer, die in der Super-G Gesamtwertung auf den zweiten Rang fuhr, im Interview bei Sport und Talk im Hangar-7.

Für Stephanie Venier ist das Highlight des letzten Jahres ebenfalls schnell gefunden. „Das letzte Jahr war extrem lässig. Jedes Mal, wenn ich die Bundeshymne höre, bekomme ich Gänsehaut, weil ich weiß, dass wir zu dritt auf dem Podest standen und den Moment einfach genossen haben“, so Venier.

Die Gründe für Erfolge sind neben Talent und harter Arbeit der Teamgeist innerhalb des Speed-Teams. Zwischen Start und Ziel sind Venier und Co. auf sich gestellt, danach wird der Weg zum Erfolg gemeinsam bestritten. „Wir würden uns selber ins Knie schießen, wenn wir nicht weiterhin so arbeiten würden. Der Erfolg gibt uns Recht“, erzählt Nicole Schmidhofer über den Zusammenhalt im ÖSV-Speed-Team.

„Marcel hat so viel gewonnen, ich muss weiterfahren“

Während Nicole Schmidhofer in Lake Louise ihren ersten Saisonsieg einfahren konnte, hatte Stephanie Venier einen Schreckensmoment. In der Abfahrt kam die 25-Jährige schwer zu Sturz, blieb aber unverletzt. „Meine größte Angst war das Aufstehen. Mein zweiter Gedanke war dann aber: Nein, jetzt habe ich einen Nuller geschrieben“, so Venier, die am folgenden Renntag die richtige Antwort zeigte: „Ich habe nicht gewusst, ob ich fahren kann. Ich habe mir nichts erwartet und dann ist der vierte Platz im Super-G herausgekommen.“

Mit einem Alter von 30 Jahren ist Nicole Schmidhofer genauso alt wie Doppelolympiasieger Marcel Hirscher. Die Ski-Pension ist für die Steirerin jedoch kein Thema. „Natürlich gibt es manchmal Gedanken, man sollte sich schon überlegen, was man danach machen will. Marcel hat schon so viel gewonnen, deswegen kann er aufhören. Ich muss noch ein wenig weiterfahren“, sagt Schmidhofer. Den Rücktritt des achtfachen Gesamtweltcup-Siegers kann Venier nachvollziehen. „Er hat schon so großartiges geleistet. Er weiß, wann er zurücktreten muss. Ich glaube, dass es für ihn die richtige Entscheidung war“, meint die Tirolerin.