Gold-Hattrick für Jakob Schubert

Kletter-Ass Jakob Schubert hat’s schon wieder getan! Der Tiroler gewinnt bei den Kletter-Weltmeisterschaften in Moskau die Goldmedaille im Vorstieg. Es ist das dritte WM-Gold in seiner Paradedisziplin für den 30-Jährigen nach Paris 2012 und Innsbruck 2018, der vierte WM-Titel insgesamt.

Im Finale der Top-8 kann Schubert den Angriff der jungen Wilden Luka Potocar (SLO) und Hamish McArthur (GBR) erfolgreich abwehren. „Der perfekte Abschluss einer einzigartigen Saison!“

Die Olympia-Konkurrenten: Ausgebrannt, müde, in Moskau deshalb nicht am Start. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner Jakob Schubert dagegen gönnte sich nur eine kurze Auszeit, spannte mit Freundin Carmen ein paar Tage am Gardasee aus („Fast ohne Klettern!“) und kehrte zur WM-Vorbereitung auf die Kletterwand zurück.

„Hat mich angetrieben“

Nach dem Halbfinal-Aus im Bouldern galt es im Vorstieg die stolze Medaillen-Serie bei Weltmeisterschaften – seit Vorstieg-Silber 2011 in Arco (ITA) gewann der Tiroler acht Mal Edelmetall – fortzusetzen. Nach erfolgreicher Qualifikation und Platz 2 im Halbfinale ging Schubert als Vorletzter auf die 15 Meter hohe, technisch anspruchsvolle Kletterwand im Irina Viner Usmanova Gymnastics Palace.

Kurz zuvor war der erst 19-jährige Slowene Luka Potocar, Anfang September bei seinem Heim-Weltcup in Kranj überraschend Zweiter, Top geklettert. „Ich wusste, dass es ein Top gab, dass ich bis ganz nach oben klettern muss, um Weltmeister zu werden. Das hat mich angetrieben“, war der Druck aber groß und der Weg an die Spitze alles andere als einfach.

„Ich hatte nicht so den Flow wie im Semifinale, musste hart kämpfen, um das Top zu erreichen. Es war schon bis zur Platte ein Fight, da habe ich die Müdigkeit schon gespürt und dann ist erst der Teil gekommen, der mir nicht so liegt, aber irgendwie habe ich es doch geschafft. Wenn man alle Reserven aktivieren muss, ist der Erfolg noch geiler“, jubelte der Heeressportler, der um wenige Sekunden schneller als Potocar, der am Ende über Silber jubeln durfte.

Perfekter Saisonabschluss

Weil der ebenfalls erst 19-jährige Brite Hamish McArthur, als Halbfinal-Erster musste er als Letzter ran, beim vorletzten Griff abrutschte. Eine kleine Sensation, ist der Brite zuvor noch nie in einem Weltcup-Finale geklettert. Bei der Junioren-WM Ende August legte McArthur mit zwei Mal Gold und einmal Silber aber mehr als eine Talentprobe ab.

„Hamish ist im Finale wieder richtig gut geklettert, hat bis zu seinem Fehler gut ausgeschaut. Diesmal war ich der Glücklichere, aber die Jungen haben wieder gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist“, so Schubert. Bei den Olympischen Spielen in Tokio ging die Goldmedaille in der Kombination an den 18-jährigen Spanier Alberto Gines Lopez.

Für das KVÖ-Aushängeschild war die Kletter-WM „das perfekte Ende einer langen, einzigartigen Wettkampf-Saison, Ich habe es wieder geschafft, im richtigen Moment top drauf zu sein. Wahnsinn, dass zu Olympia-Bronze noch ein WM-Titel dazu gekommen ist“.

Am Mittwoch geht es zurück nach Österreich, die Kletterschuhe bleiben gleich im Rucksack. Denn Schubert hat für den Herbst einige Felsprojekte geplant, bereits Anfang Oktober geht es für vier Wochen nach Mallorca. Wo es zum Wiedersehen mit dem einen oder anderen jungen Wilden kommen wird. Olympiasieger Gines Lopez hat sich bereits für eine gemeinsame Session angesagt.