Die zweite Medaille für das Paralympic Team Austria in PARIS 2024 glänzt Silber! Der Oberösterreicher Florian Brungraber jubelt im Para-Triathlon wie schon in Tokyo über Platz zwei, ist trotz Hoppala beim zweiten Wechsel nicht zu stoppen. „Zum Glück war der Fehler nicht rennentscheidend!“ Nach 750 m Schwimmen, 20 km im Handbike und 5 km im Rennrollstuhl ist nur „King“ Jetze Plat aus den Niederlanden schneller als der 39-Jährige.
Die Entscheidung, dass der auf Montag verschobene Para-Triathlon stattfindet, wurde bereits am Vorabend getroffen. Die Wasserwerte der Seine waren wieder so, dass man die Athlet:innen bedenkenlos ins Rennen schicken konnte. Brungraber, der in der Klasse PWTC2 startet, startete drei Minuten nach den Konkurrenten aus der PWTC1 in die erste Disziplin.
Beim Schwimmausstieg hatte der Oberösterreicher bereits 1:16 Minuten gut gemacht, nach einem nicht ganz perfekten Wechsel ging der Medaillengewinner von TOKYO 2020 als Siebenter auf die Radstrecke, die von tausenden Zuschauer:innen eingerahmt war. „Es hat richtig gebrodelt! Auf der ersten Runde habe ich es noch mitbekommen, dass die Fans meinen Namen rufen und ich habe sogar ein paar Leute gesehen. Aber irgendwann klinkt man sich aus“, blies der 39-Jährige zur großen Aufholjagd.
Brungraber überholte Athlet um Athlet und schlussendlich auch Geert Schipper (NED), seinen schärfsten Konkurrenten um Silber. Einmal mehr außer Konkurrenz: Jetze Plat, der, nachdem er in Führung gegangen war, ein einsames Rennen an der Spitze fuhr. Und deshalb auch nichts vom verpatzten zweiten Wechsel seines ersten Verfolgers mitbekam.
„Das war ein ziemlicher Bock! Ich habe mich links orientiert, der Rennrollstuhl stand aber rechts. Zum Glück hatte ich mir schon einen Vorsprung erarbeitet, dadurch war es nicht rennentscheidend“, so Brungraber, der in der Wechselzone elf Sekunden auf Schipper verlor.
„Von außen wirkt es vielleicht so, als ob ich falsch besichtigt hätte, aber ich war einfach sowas von zerstört. Im wichtigsten Rennen der letzten drei Jahre geht man All In, da rinnt einem fast das Laktat bei den Ohren raus.“ Freundin Sabine Pux, die als Helferin im Einsatz war, brachte es auf den Punkt: „So schlecht haben wir noch nie gewechselt!“
Es sollte die einzige Schwäche an diesem sonnigen Montag in Paris bleiben, denn auf den abschließenden fünf Kilometern im Rennrollstuhl baute Brungraber seinen Vorsprung auf Schipper wieder aus, bog solo auf die Pont Alexandre III und also die Zielgerade ein.
Dort schrie er seine ganze Freude raus: „Normalerweise bin ich eher der gefasste Typ, aber ich habe drei Jahre alles gegeben und auf diesen Tag hingearbeitet. Wenn es dann so aufgeht, ist das einfach unglaublich schön!“
Gold und Bronze gingen an die Niederlande: Jetze Plat hatte im Ziel 1:09 Minuten Vorsprung auf Brungraber, Geert Schippers kam 55 Sekunden hinter dem nun zweifach versilberten Lasberger an. Am Abend steigt die große Medaillenfeier im Österreich-Haus.