Erstmals absolviert Mario Seidl 2021 wieder eine „normale“ Sommervorbereitung und meldete sich bei den verschiedenen Sommer Grand Prix-Stationen eindrucksvoll zurück. Neben Platz zwei in der Gesamtwertung konnte der 28-jährige Salzburger die „Best Jumper“-Wertung für sich entscheiden und geht mit einem guten Gefühl in die finale Phase der Vorbereitung.
„Wir haben uns von Anfang an gezielt vorbereitet und geschaut, dass wir bereits bei den Sommerwettkämpfen in einer guten Form sind. Nach meiner langen verletzungsbedingten Pause ist es für mich wirklich super gelaufen. Ich habe bei den Wettkämpfen im Sommer schnell gespürt, dass ich gut drauf bin, und dass mein Körper fit ist. Das hat großen Spaß gemacht und wurde damit abgerundet, dass ich gleich wieder um die Podestplätze mitkämpfen konnte“, zieht Seidl eine positive Zwischenbilanz. Der Salzburger konnte in den letzten Wochen und Monaten gezielt an seinen Schwachstellen arbeiten, alle Trainingskurse absolvieren und das geplante Training ohne Einschränkungen durchführen. Ein Fakt, der den nordischen Kombinierer für die bevorstehende Olympia-Saison sehr zuversichtlich stimmt.
Taktische Spielereien als perfekte Vorbereitung
„Für mich war es sehr wichtig, dass ich im Springen sofort wieder vorne dabei bin – es ist meine stärkere Disziplin. Bei jedem Sprung habe ich zeigen können, dass ich weit hupfen und mir eine super Ausgangsposition für den Lauf sichern kann. Dass ich die ‚Best Jumper‘-Wertung gewinnen konnte, hat für mich demnach einen sehr hohen Stellenwert. Im Kampf um die Podestplätze entwickelt man sich auch taktisch weiter, kann mit den ‚Spielerein‘ besser umgehen. Diese Motivation und diese wichtigen Bausteine möchte ich in den Winter mitnehmen“, erklärt der Salzburger, der sich im Winter mit Kombinationsweltmeister Johannes Lamparter ein Zimmer teilt.
Ende November startet die neue Weltcup-Saison, die im Februar ihren Höhepunkt bei den Olympischen Winterspielen in Peking finden wird. Bis dahin gehört aber noch einiges erledigt und viele Dinge abgestimmt. „Letzte Woche waren wir im Windkanal und haben noch einige Materialtests durchgeführt – das ist für uns immer sehr wichtig und da nehmen wir uns immer viel Zeit. Diese Woche starten wir in der Halle in Oberstdorf mit dem Langlauftraining auf Schnee. Beim Springen sind wir aktuell noch auf der Matte bzw. dem Gras unterwegs, aber sobald es kühler wird, können wir auch in einer Eisspur trainieren. Unser Ziel ist es, dass wir in den nächsten Wochen das Optimum herausholen. Die Vorfreude auf den Auftakt ist aber bereits jetzt groß und spürbar“, gibt der 28-Jährige einen kleinen Einblick.
Der tägliche Antrieb
Gefühlt sind die letzten Olympischen Winterspiele in Pyeongchang 2018 noch nicht so lange her, aber Peking 2022 steht bereits vor der Tür. Für viele SportlerInnen logischerweise ein großes Highlight, unabhängig davon, ob es sich um die olympische Premiere handelt, oder man schon ein ‚alter Hase‘ ist. So auch für Seidl: „Die Olympischen Spiele sind schon sehr präsent – das ist das Größte für uns Sportler. 2018 war ich das erste Mal dabei und habe nur positive Erinnerungen. Wir konnten mit dem Team die Bronzemedaille gewinnen. Unser Ziel ist es, dass wir die Medaille wiederholen und ev. eine Verbesserung erreichen können. Mein großer Traum ist eine Einzelmedaille. Ich war bei einer Großveranstaltung schon zweimal Vierter, das ist mein täglicher Antrieb“