Ruder-Ass Magdalena Lobnig, EM-Vierte, WM-Dritte und Olympia-Sechste 2016 im Einer, will bei der Heim-WM in Linz-Ottensheim das Ticket für Tokio lösen.
Die Heeressportlerin ein Jahr vor den Olympischen Spielen 2020 im Interview über Qualifikationsdruck, Vorbereitung und Zielsetzung.
In exakt einem Jahr beginnen die Olympischen Sommerspiele in Tokio. Für Dich gilt es aber Dir erst noch ein Ticket dafür zu sichern.
MAGDALENA LOBNIG: Ja, und das ist der wichtigste Schritt überhaupt! Im Zuge der Heim-WM in Linz-Ottensheim (Anm.: 25.8.-1.9.2019) findet die direkte Qualifikation für Tokio statt, im olympischen Damen-Einer sind die Plätze 1 bis 9 fix dabei. Aber es gibt dann auch noch im nächsten Jahr die Chance sich bei der sogenannten Restplatzregatta ein Olympia-Ticket zu sichern.
Was du vermutlich vermeiden möchtest?
LOBNIG: Das Optimum wäre natürlich, wenn ich gleich bei der Heim-WM alles klar mache. Damit würde ich mir unnötigen Druck und einen zusätzlichen Trainingsaufbau ersparen.
Der ja ohnehin groß genug sein wird, wenn gerade bei einer Ruder-WM im eigenen Land eine so wichtige Entscheidung ansteht.
LOBNIG: Derzeit hält es sich noch in Grenzen. Klar befasst man sich gedanklich bereits damit, obwohl es noch einige Wochen bis dahin sind. Momentan überwiegt bei mir ganz klar die Vorfreude darauf, doch alleine nur vom medialen Interesse her merke ich, dass es sich schön langsam zuspitzt.
Du steckst ja mitten in der Vorbereitung auf die WM. Wie zufrieden bist du damit?
LOBNIG: Mir geht’s eigentlich sehr, sehr gut, derzeit läuft alles planmäßig. Im Juli hatten wir ein Trainingslager am Weissensee in Kärnten, bis zur ersten August-Woche trainiere ich daheim in Völkermarkt und dann geht es mit dem Nationalkader noch nach Frankreich zum finalen Trainingscamp.
Mit der Qualifikation könntest du deine zweite Olympia-Teilnahme fixieren. Deine Olympia-Premiere in Rio de Janeiro 2016 verlief mit Rang sechs ja nicht ganz wunschgemäß. Du hast also vermutlich noch eine Rechnung mit den Spielen offen.
LOBNIG: Genau! Ich war damals zwar überglücklich, dass ich mich fürs A-Finale qualifizieren konnte, das alleine heißt schon was. Aber wenn eine Medaille dann so greifbar, aber leider das Rennen schlecht ist, dann ist die Enttäuschung erstmal groß. Deshalb ist das erklärte Ziel, sollte ich in Tokio dabei sein, ganz klar: Edelmetall!
Konntest Du Dir von der Ruder-Strecke in Tokio schon einen Eindruck verschaffen?
LOBNIG: Ich habe die Verhältnisse nur von einem Testevent mitbekommen, dort war es sehr schwer zu rudern, es war windig und extrem wellig. Demnächst findet aber die Junioren-WM in Tokio statt und dann werden wir von unseren Youngsters sicher noch nähere Details erfahren.
Welche Bedeutung hat die Teilnahme an Olympischen Spielen für einen Sportler eigentlich?
LOBNIG: Es ist natürlich das Mega-Ziel eines jeden überhaupt einmal dabei sein zu dürfen, denn der Weg dorthin ist ein wirklich harter! Ganz abgesehen davon, dass es eine große Ehre und etwas ganz Besonderes ist, speziell für uns Ruderer als alte olympische Sportart. Aber wenn man mal dort ist, dann will man mehr und im besten Fall klarerweise bei einer Siegerehrung stehen.