Lukas Weißhaidinger machte bei der Leichtathletik-WM in Doha im Diskus-Finale die schwache Samstags-Vorstellung in der Qualifikation vergessen und holte mit 66,82 Metern Bronze – die erste ÖLV-WM-Medaille in einem Männerbewerb in der Geschichte. Gleich mit dem ersten Wurf übertraf er seine Quali-Weite um 3 Meter, erreichte beachtliche 66,74 m. Im dritten Versuch steigerte sich der Weltranglisten-Dritte auf 66,82 m. Das Edelmetall (die zweite Medaille nach EM-Bronze 2018 in Berlin) war ihm sicher. Den Sieg holte sich Favorit Daniel Stahl (SWE/67,59), Silber ging an den Jamaikaner Fedrick Dacres (66,94).
„Lieber drei ungültige, als drei schlechte Würfe. Ich will volles Risiko sehen“, hatte ÖLV-Sportdirektor Gregor Högler seinem Schützling vor dem Aufwärmen eingeimpft. Und Lukas Weißhaidinger setzte gleich im ersten Wurf alles auf eine Karte. „Auch der Ersatz-Diskus fliegt gut. Ich kann, wenn mein Griff hält und ich nicht abrutsche, sehr weit werfen. Daran ändert auch die Qualifikation nichts“, hatte der EM-Dritte betont. Und wie er flog. Der ÖLV-Rekordhalter setzte sich mit dem 1. Versuch und sehr guten 66,74 Metern vorübergehend sogar an die Spitze. Im 3. Versuch – nach einem weiteren ungültigen – steigerte sich der 27-Jährige auf 66,82 m. Zur Halbzeit des WM-Finales lag Weißhaidinger auf Bronze-Kurs, übertroffen nur vom IAAF-Jahresbesten Daniel Stahl (SWE/67,59) und dem Jamaikaner Fedrick Dacres (66,94). Weltmeister Andrius Gudzius (LTU), der starke Norweger Ola Stunes Isene sowie US-Meister Sam Mattis waren zu diesem Zeitpunkt schon ausgeschieden.
„Luki präsentiert sich super. Er zeigt keine Nerven“, gab sich Coach Lukas Weißhaidinger sichtlich erleichtert. Die Aircondition im Stadion funktionierte programmgemäß, der Oberösterreicher kam weiter nicht ins Schwitzen. Der Griff hielt, der grün-orangene Diskus – mit dem Markennamen „Eliminator“ – flog konstant. An die 66 Meter kam er aber vorerst nicht mehr heran. Bis zum Schluss ging’s um wenige Zentimeter. Der Zypriote Apostolos Parellis ((66.32) und der Rumäne Alin Firfirica (66,46) rückten gefährlich nahe. Aber es reichte nicht mehr. Lukas Weißhaidinger hatte seine erste WM-Medaille schon vor dem sechsten und letzten Wurf fix.