Jakob Schubert gewann bei der Kletter-WM in Tokio (JAP) seine zweite Medaille. Nach Silber im Bouldern am Dienstag gewann der 28-jährige Tiroler am Donnerstag mit einer Höhe von 33+ Zügen auch Bronze im Vorstieg.
Der Titelverteidiger musste sich nur dem Tschechen Adam Ondra (34+) und dem Deutschen Alexander Megos (33+) geschlagen geben. Megos wurde im Finale der Top-8 bei gleicher Wertung aufgrund seines Sieges im Semifinale vor Schubert gereiht. Der Innsbrucker war im Halbfinale Sechster geworden. Bei der Heim-WM im Vorjahr hatte Schubert vor Ondra und Megos im Vorstieg gewonnen.
„Eine Medaille im Vorstieg war mein großes Ziel vor der WM. Nachdem ich mich heute Früh wirklich fertig gefühlt hatte, bin ich extrem froh, dass mein Körper im Finale doch noch so mitgespielt hat“, sagte Jakob Schubert, der dennoch der Goldmedaille ein wenig nachtrauere, da diese trotz des harten Programms für ihn absolut in Reichweite gewesen wäre.
Für Schubert ist es die insgesamt 7. WM-Medaille, womit er der erfolgreichste österreichische WM-Teilnehmer überhaupt ist. Im Vorstieg hatte er 2018 und 2012 Gold geholt, Silber in dieser Disziplin gewann er 2011 und 2016. In Innsbruck hatte Schubert 2018 zudem den Titel in der Kombination geholt.
Der Hauptfokus dieser WM liegt auf dem Kombinations-Bewerb, bei dem in der nächsten Woche um je 7 Damen- und Herren-Tickets ffür die Kletter-Premiere bei den Olympischen Spielen geht.
Den Titel bei den Frauen sicherte sich die Slowenin Janja Garnbret (43+) vor ihrer Landsfrau Mia Krampl (39+) und der Japanerin Ai Mori (38+). Die 22-jährige Niederösterreicherin Jessica Pilz, die vor einem Jahr in Innsbruck Gold gewonnen hatte, musste sich mit Rang sechs (35+) begnügen.
„Ehrlich gesagt, bin ich weder zufrieden noch unzufrieden. Ich bin nicht wirklich ins Klettern gekommen. Die Route war von Beginn an sehr schwer, und das hat mich ziemlich gestresst“, sagte Pilz. Der schlechte Auftakt im Bouldern habe an ihrem Selbstvertrauen genagt. „Dadurch war es mental auch schwieriger, in so kurzer Zeit so richtig in den Vorstieg reinzukommen.“
Eine neuerliche Talentprobe lieferte Sandra Lettner einen Tag nach ihrem 18. Geburtstag ab. Die YOG-Goldmedaillengewinnerin in der Kombination machte im Halbfinale gegenüber der Qualifikation noch einmal zwei Plätze gut und beendete den Vorstieg-Bewerb auf Platz 21. Damit ist Lettner ebenso wie Pilz und Schubert nach zwei von drei Einzel-Disziplinen weiterhin voll im Rennen um den Einzug in den WM-Kombinationsbewerb, für den sich die besten 20 Männer und Frauen qualifizieren.
„Ehrlich gesagt wäre sogar noch mehr drin gewesen heute. Ich habe aber leider ein paar Fehler eingebaut. Nichtsdestotrotz bin ich mit Platz 21 im Vorstieg zufrieden. Im Speed-Bewerb am Samstag geht es nun darum, zwei schnelle und fehlerfreie Runs abzuliefern, und dann sehen wir, was rauskommt in der Kombiwertung“, sagte die Oberösterreicherin.
Trio kämpft um Olympia-Tickets
Am Freitag ist der erste Ruhetag bei der Kletter-WM in Tokio bevor es am Samstag für Österreichs Kombinationstrio Sandra Lettner, Jessica Pilz und Jakob Schubert mit der letzten WM-Einzelentscheidung, dem Speedbewerb, weitergeht. Danach wird feststehen, welche 20 Damen und Herren sich aufgrund der Ergebnisse in den drei Einzeldisziplinen (Boulder, Lead, Speed) für den WM-Kombinationsbewerb qualifizieren.
Die besten Karten aus dem Österreicher-Trio hat derzeit Jakob Schubert, der sein Ticket für den Kombinationsbewerb bereits so gut wie fix in der Tasche hat. Jessica Pilz liegt nach dem Vorstiegsbewerb auf Zwischenrang 13 in der Kombination. Sandra Lettner hat mit Platz 25 in der Zwischenwertung ebenfalls noch intakte Chancen auf die Qualifikation für den Kombinationsbewerb.
Wir freuen uns auf euch beim Tag des Sports 2019 … #seeyouthere