Den Semifinal-Krimi verloren, aber Olympia-Bronze gewonnen! Bettina Plankt holt die sechte Medaille in Tokio für das Olympic Team Austria!
Den Semifinal-Krimi verloren, aber Olympia-Bronze gewonnen – die insgesamt sechste Medaille für das Olympic Team Austria! Dabei hatte Bettina Plank erst im letzten Moment über den Kontinental-Quotenplatz das Tokio-Ticket für die Karate-Olympia-Premiere gelöst.
„Ich kann es noch nicht glauben“, sagte Bettina Plank im ersten ORF-Interview und kämpfte dabei mit ihren Freudentränen. Weniger erfolgreich als zuvor auf der Matte in Pool B der zusammengelegten Klasse bis 55 Kilo, als die 29-jährige Vorarlbergerin nach der 2:6-Niederlage gegen die japanische Weltmeisterin Miho Miyahara, keinen Kampf mehr verlor. 4:3 gegen die Kasachin Moldir Zhangbyrbay, 0:0 gegen die Ukrainerin Anzhelika Terliuga und der entscheidende 3:1-Sieg gegen die Ägypterin Radwa Sayed brachten die Wahl-Linzerin ins Semifinale.
„Ich muss nicht gewinnen, aber ich will gewinnen, das ist ein großer Unterschied“, philosophiert Heeressportlerin Plank, die in der Klasse bis 50 Kilo 2019 Gold bei den European Games geholt hatte.
Diesen Siegeswillen sah man auch im Semifinale gegen Ivet Goranova (BUL), die in der Klasse bis 55 Kilo kämpft. Bettina Plank glich 17 Sekunden vor Schluss einen 0:3 Rückstand noch mit Ippon gegen die Bulgarin Ivet Goranova aus. Leider gelang der 21-jährigen 55-Kilo-Kämpferin 10 Sekunden später noch der entscheidende Kopftreffer zum 4:3.
Kurz später analysierte Bettin Plank: „Ja, es ist jetzt kurz nach meinem Kampf, es ärgert mich gerade noch ein bisschen. Aber es ist ein Wahnsinn, was heute passiert ist, dass ich wirklich Bronze gewonnen habe. Es liegt bei uns alles so knapp beieinander. Ich habe geweint vor Freude, als ich gewusst habe, dass ich eine Medaille fix habe.“
In der einstündigen Pause zwischen Pool-Phase und Semifinale versuchte sich Plank zu sammeln: „Ich habe alles auf der Matte gezeigt, was ich zeigen wollte. Das ist das Größte für mich von meinen bisherigen Erfolgen. Es war so ein Berg, überhaupt hierher zu kommen. Um die 600 Mädels aus zwei Klassen haben sich um diese 10 Plätze gematcht haben. Es geht gar nicht um das Gewicht und die 5 Zentimeter auf oder ab muss, das muss man ausblenden.“
Und in Richtung Olympic Team Austria verneigte sich die Karateka: „Als ich im Trainingslager in Kameoka war und gesehen habe, wie andere Athleten Medaillen gewonnen haben, habe ich mich so gefreut und mir gedacht, verdammt, es geht ja wirklich. Diese Medaillen haben mich sicherlich auch beflügelt.“