Am Donnerstag kehrte Österreichs Snowboard-Star Anna Gasser aus dem Trainingslager im australischen Perisher zurück. Anders als in den vergangenen Jahren erlaubte der in der Vorbereitungszeit traditionell übervolle Termin-Kalender endlich wieder einen Besuch der 32-Jährigen am Tag des Sports.
Die auch nach zwei Olympiasiegen, zwei Weltmeistertiteln und vier X-Games-Goldmedaillen keinerlei Star-Allüren in den Prater zeigte und sich nach der langen Tag des Sports-Pause sympathisch und fan-nahe wie eh und je gab. Im Gegenteil. „Ich genieße die Atmosphäre!“
Mehr als eine Stunde lang erfüllte Gasser die Autogrammwünsche der Fans und posierte wie selbstverständlich für Selfies und Fotos in den Pagoden von Ski Austria und vom Österreichischen Olympischen Comité. Kein Fan-Wunsch blieb unerfüllt – für die Snowboard-Freestylerin eine Herzensangelegenheit.
„Es war wieder einmal richtig cool, so viele Fans zu treffen, die mir die Daumen drücken und jeden Winter mit mir mitfiebern. Da nehme ich mir gerne die Zeit und hoffe, ihnen etwas zurückgeben zu können“, sagt Gasser. Nachsatz: „Und wenn ich darüber hinaus nur ein paar Leute inspirieren konnte, mit dem Sport anzufangen – es muss nicht Snowboarden sein – dann war es umso wichtiger, heute hier gewesen zu sein.“
Snowboard meets Synchronschwimmen
Die Fans kamen angesichts der Rückkehr der zweimaligen „Sportlerin des Jahres“ zur größten Open-Air-Sportveranstaltung Österreichs also voll auf ihre Kosten. Umgekehrt zeigte sich aber auch Gasser selbst vom Tag des Sports 2023 begeistert.
„Neben den schönen Momenten in der Interaktion mit den Fans war es für mich selbst auch cool, viele Sportler:innen zu treffen.“ Gerade mit den Athlet:innen aus den Sommersportarten gibt es abseits des Mega-Events vor dem Ernst-Happel-Stadion oder der Lotterien Sporthilfe-Gala eher weniger Berührungspunkte. Auch deshalb nützte die Big-Air-Ikone die Chance auf ein Meet & Greet mit Anna-Maria, Eirini-Marina und Vasiliki Alexandri.
„Ich habe die Erfolge der Alexandri-Triplets verfolgt. Synchronschwimmen fasziniert mich und ich finde es super, dass durch ihre Erfolge eine Sportart in den Mittelpunkt rückt, die zuvor weniger bekannt war.“
Spätestens im Sommer wird dann wieder vor dem Fernseher mitgefiebert. „Ich freue mich auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris, da werde ich ihnen wieder die Daumen drücken.“
Gasser und die Alexandris sind ein Beispiel dafür welche Wirkung der Tag des Sports über die Jahre auch innerhalb der Sportwelt entwickelt hat. „Es bringt alle Sportler:innen weiter, wenn sie ihre Erfahrungen miteinander teilen können“, unterstreicht Gasser.
Treuer „Baumbuddy“
Und noch etwas haben die Alexandris und Gasser gemeinsam. In Kooperation mit der Umweltinitiative „Baumbuddy“ pflanzt das Sportministerium für alle erfolgreichen Sportler:innen seit 2021 Bäume. Der Sportler:innen-Wald in Oberösterreich umfasst mittlerweile mehr als 1.000 Bäume.
Drei davon hat Gasser mit ihren Erfolgen in den letzten drei Jahren beigesteuert: „Bäume statt Pokale ist eine Riesen-Idee. Dass heuer im Namen von uns Sportler:innen bereits der tausendste Baum gepflanzt wurde, ist einfach genial, da macht jeder Sieg noch mehr Sinn. Gerade wir Outdoor-Sportler erleben, wie wichtig die Natur ist und wie sehr wir darauf achten müssen.“
Und geht es nach dem Ski Austria-Aushängeschild, könnten in den nächsten Jahren noch weitere dazu kommen. Fernziel sind die Olympischen Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina (ITA). „Ich versuche, mir keine allzu großen Ziele mehr zu setzen. Es kommt, wie’s kommt! Aber natürlich möchte ich für Österreich noch mehr Medaillen holen, erst recht im Slopestyle. Da fehlt mir noch eine Goldene. Schauen wir, wie’s im nächsten Winter läuft. Das Snowboarden taugt mir nach wie vor und ich arbeite an neuen Schwierigkeiten. Den Sport weiterzubringen – das treibt mich an!“