Polleres verteidigt Heim-Titel

Die European Judo Open in Oberwart gingen am Sonntagnachmittag mit einem Knalleffekt zu Ende.

Michaela Polleres (-70/JC Wimpassing/NÖ) gewann Gold, Wachid Borchashvili (-90/LZ Multikraft Wels/OÖ) musste sich erst im Finale Olympiasieger Lasha Bekauri (GEO) geschlagen geben und holte Silber, Daniel Allerstorfer (+100/UJZ Mühlviertel/OÖ) durfte sich über Bronze freuen.

Marie Eve Gahie ist wahrlich keine Unbekannte. Die 25-jährige Französin rangiert auf Platz vier der -70-kg-Weltrangliste, ist Ex-Weltmeisterin und aktuelle Europameisterin. Aber im Finale in Oberwart fand die Französin einmal mehr in Michaela Polleres ihre Meisterin. Die Olympia-Silbermedaillengewinnerin siegte durch Ippon (Sukashi, dann Festhaltegriff), feierte damit ihren insgesamt 4. direkten Erfolg gegen Gahie, den dritten in Serie.

Die 25-jährige Niederösterreicherin holte damit nicht nur Gold für Österreich, sondern auch ihren 2. Oberwart-Titel. „Michi war unglaublich abgebrüht, hat wahrlich souverän gekämpft. Eine Weltklasseleistung“, jubelte ÖJV-Headcoach Yvonne Bönisch.

Olympiasieger Lasha Bekauri (GEO/-90) hätte sich seinen ersten Wettkampf seit den Sommerspielen in Tokio vor einem Jahr nicht besser erträumen können. Der 22-Jährige besiegte im Kampf um Gold Wachid Borchashvili (LZ Multikraft Wels/OÖ) mit Ippon. „Lasha ist nach seiner Schulter-OP und der langen Auszeit in alter Stärke zurück. Ich kannte ihn von mehreren Trainingsduellen, aber so stark hätte ich ihn nicht erwartet. Er ist ein schlauer Fuchs, hat mich mit seiner Taktik überrascht. Ich war heute richtig gut, nur im Finale nicht“, bekannte der 23-jährige Oberösterreicher nachher. „Bei der WM werde ich sicher noch stärker sein. Und noch einmal lasse ich mich von Bekauri nicht so leicht überraschen.“

Wachids älterer Bruder Shamil Borchashvili, der ausnahmsweise in der Kategorie bis 90 kg gekämpft hatte (um in der WM-Vorbereitung für Taschkent kein Gewicht machen zu müssen) belegte Rang fünf.

Für die dritte rot-weiß-rote Medaille – in Bronze – sorgte Schwergewichtler Daniel Allerstorfer (+100/UJZ Mühlviertel/OÖ), der im Kampf um Bronze den Rumänen Vladut Simionescu (ROU) im Golden Score niederrang.