Gall am Gipfel der Tour de France

Gall Tour de France Jubel

Felix Gall hat seinen Traum wahr gemacht und die Königsetappe der Tour de France gewonnen.

Der Osttiroler sicherte sich am Mittwoch den Tagessieg auf der anspruchsvollen Etappe von Saint-Gervais Mont-Blanc nach Courchevel über 166 km mit einer weiteren beeindruckenden Leistung. Gall konnte sein Glück kaum fassen und erklärte: „Es ist unglaublich, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das ganze Jahr über war unglaublich, aber hier die Königsetappe zu gewinnen, ist einfach unglaublich. Ein dreiwöchiges Rennen ist nicht einfach, aber ich bin der Anführer meines Teams. In den letzten Tagen fühlte ich mich immer besser. Ich hatte ein wenig Angst, dass ich auf den letzten Kilometern eingeholt werde.“

Der 25-jährige Gall ist der vierte österreichische Etappensieger in der Geschichte der Tour de France, nach Max Bulla (1931), Georg Totschnig (2005) und Patrick Konrad (2021). Nach einem unglücklichen Tag mit drei Radwechseln am Sonntag war Gall zurückgefallen, hatte aber nach einem starken Einzelzeitfahren am Dienstag immer noch die Top Ten und einen möglichen Etappensieg im Blick.

In der Gesamtwertung verbesserte sich Gall auf den achten Platz (+16:11 Minuten), und im Kampf um das Bergtrikot liegt er nur noch sechs Punkte hinter dem Führenden Giulio Ciccone. Der Titelverteidiger Jonas Vingegaard baute seine Führung nach seinem dominanten Auftritt im Zeitfahren gestern als Vierter der Etappe weiter aus.

Gall triumphierte am Mittwoch auf der 17. Etappe, die mit über 5.400 Höhenmetern gespickt war, vor dem Briten Simon Yates. Frühzeitig schloss sich Gall einer Ausreißergruppe von etwa 30 Fahrern an, darunter Pello Bilbao, Yates und David Gaudu, die im Gesamtklassement vor ihm lagen. Obwohl die Gruppe aufgrund von Stürzen personell dezimiert war, starteten sie mit einem Vorsprung von etwa zweieinhalb Minuten auf die Verfolgergruppe um Vingegaard und Tadej Pogacar in den gefürchteten Anstieg zum Col de la Loze, der 28,1 km lang war. 13 Kilometer vor dem Ziel setzte Gall die entscheidende Attacke, baute schnell einen Vorsprung auf seine Verfolger aus und brachte den Erfolg ins Ziel. Keiner seiner direkten Konkurrenten konnte ihm folgen.