Kiesenhofer und Kriechmayr holen Niki

Die 25. Lotterien Sporthilfe-Gala 2021 im Wiener Konzerthaus stand der gleichwohl geschichtsträchtig wie eleganten Umgebung geschuldet unter dem passenden Motto eine „Symphonie in Gold“.

Die Ehrung zur Sportlerin und zum Sportler des Jahres, die unter strengsten Anti-Coronamaßnahmen als 2-G-Veranstaltung abgehalten wurde, wurde wie gewohnt live auf ORF 1 übertragen. Unter den 1.000 Gästen bei der Jubiläumsgala waren auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen und Sportminister Werner Kogler.

Gewählt hatten im Vorfeld die Mitglieder der österreichischen Sportjournalistenvereinigung Sports Media Austria (SMA).

Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr wurde die Niki-Trophäe für den Sportler des Jahres von ehemaligen Sportlern des Jahres wie Franz Klammer, Karl Schranz, Hermann Maier und Co. überreicht. „Österreich ist nicht das größte Land, aber es ist voller Sport-Legenden und deshalb bin ich sehr glücklich über den Gewinn dieses Titels“, sagte Kriechmayr, dem trotzdem nicht nach Feiern zumute war. „Das Feiern werde ich mir für ein anderes Mal aufheben, weil in einer Woche steht schon das erste Weltcuprennen auf dem Programm.“

Olympiasiegerin ist Sportlerin des Jahres

Anna Kiesenhofer wurde als Sportlerin des Jahres geehrt. Die Überraschungs-Siegerin des Olympischen Straßenradrennens in Tokio war selbst offensichtlich extrem überrascht über diesen Titel: „Es hat eine Weile gedauert, bis ich realisiert habe, dass ich Olympiasiegerin bin. Aber jetzt ist es noch surrealer als in Tokio, weil ich weiß, wie es sich anfühlt ein Rennen zu gewinnen. Aber in dieser Atmosphäre ist es ganz außergewöhnlich. Ich habe den Titel Sportlerin des Jahre vom Hörensagen gekannt, aber niemals hätte ich daran gedacht selber hier stehen zu können.

Högler zum dritten Mal Trainer des Jahres

Den Niki für die Trainerpersönlichkeit des Jahres überreichte Armin Assinger an Gregor Högler. Der Leichtathletik-Trainer des Olympiadritten Lukas Weißhaidinger räumte zum dritten Mal den Titel ab. „Danke an Luki, der sich von mir viel gefallen lässt und niemals aufgibt“, zog Högler verbal den Hut vor seinem Schützling, der begeistert im Publikum applaudierte. Und er verriet augenzwinkernd ein Trainingsgeheimnis: „Es ist einfach mit ihm zu arbeiten, Luki dar nur niemals hungrig sein!“ Gedanklich hat sich der Trainer des Jahres schon auf den Weg Richtung Olympische Spiele in Paris 2024 gemacht: „Wir haben jetzt eine neue Mission und wir nennen sie: ,Mission Gold‘! Ich weiß, dass Luki das kann!“

Hermann Maier vergoss Tränen

Der Herminator zeigte auf offener Bühne große Emotionen, weinte, als er für den „Golden Moment“ den er 1998 bei den Olympischen Spielen geliefert hat, geehrt wurde. „Wenn ich diese Bilder sehe, frage ich mich was man nicht alles tut, um ins Fernsehen zu kommen“, scherzte der Doppel-Olympiasieger von Nagano. „Ich erinnere mich an alle Details von damals und mein Sturz gehört in jedem Fall in die Rubrik jugendlicher Leichtsinn, weil ich damals einfach zu schnell war. Danach war es ein Wettlauf mit der Zeit, den ich zum Glück dank toller Ärzte und vieler Einheiten am Ergometer gewonnen habe.“

Lamparter Aufsteiger des Jahres

Als Aufsteiger des Jahres wurde der nordischen Kombinierer Johannes Lamparter, der neben dem Doppelweltmeistertitel noch seine Matura absolvierte, geehrt. Überreicht wurde dem 19-Jährigen der Niki von keinem Geringeren als Aksel Lund Svindal.

Jugendsportpreise an Hirner und Svancer

Jugend-Olympiasiegerin Lisa Hirner (Nordische Kombination) und Matej Svancer (Ski-Freestyle) holten den Sporthilfe-Jugendsportpreis und damit jeweils Stipendien von jeweisl 5.000 Euro. Die 18-jährige Steirerin gewann bei der Junioren-WM in Lahti Bronze im Einzel und Silber mit dem Team, in der allgemeinen Klasse holte sie bei der WM Platz 8. Der 17-jährige Salzburger ist Junioren-Doppelweltmeister in Slopestyle und Big Air.

Bei den Mädchen belegte Judoka Elena Dengg den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Platz, Rang drei und damit 2.000 Euro gingen an Para-Schwimmerin Janina Falk. Bei den Burschen wurde Tischtennis-Talent Julian Rzihauschek auf Rang zwei gewählt, Rang drei belegte Kletterer Timo Uznik.