Sara Marita Kramer war mit Sicherheit die Aufsteigerin des vergangenen Winters. Auch wenn die Salzburgerin bei der Weltmeisterschaft in Oberstdorf eine Einzelmedaille verwehrt geblieben ist, holte die 19-Jährige im Teambewerb die Goldmedaille und rundete ihre erste Großveranstaltung mit Bronze im Mixed-Bewerb ab. Darüber hinaus belegte Kramer – nach toller Aufholjagd – Platz drei im Gesamtweltcup und verpasste Platz eins um gerade einmal 11 Punkte.
In den letzten Wochen hat die Salzburgerin nicht nur ihre Akkus wieder aufgeladen, sondern sich auch akribisch für die neue Saison vorbereitet. „Der Sommer war sehr gut. Ich habe allgemeiner trainiert und die Zeit genutzt, um meiner anderen Heimat, den Niederlanden, einen Besuch abzustatten. Es hat sehr gutgetan, endlich die ganze Familie, im Speziellen meinen Opa, und Freunde wieder zu treffen. Leider haben wir nicht alle Besuche geschafft, die wir uns vorgenommen haben. Natürlich ist die Art von Urlaub stressiger, als eine Woche am Strand zu liegen – dafür gibt es mir aber sehr viel Kraft und Energie“, erklärt Kramer, die den Holland-Trip gemeinsam mit ihrer jüngeren Schwester Femke (Anm.: Biathletin) in Angriff genommen hat. Neben einem straffen privaten Zeitplan haben die beiden Schwestern das geplante Training bei ihrem Onkel durchgezogen, um die idealen Voraussetzungen für den kommenden Winter zu schaffen.
Konstanz und Stabilität
In den kommenden Wochen möchte Kramer sich den notwendigen Feinschliff holen und gut vorbereitet in den Olympia-Winter starten. „Ich habe im Sommer an meiner Konstanz gearbeitet und versucht, wieder mehr Stabilität in meine Sprünge reinzubekommen. Die guten Sprünge sind schon sehr gut, aber ich möchte das Loch zu den weniger guten Sprüngen verkleinern. Ich will das Vertrauen haben, dass wenn ein Sprung ‚daneben‘ geht, er trotzdem noch gut ist. Mein Ziel ist ganz klar, ich möchte so viele gute Sprünge wie möglich abrufen“, verrät die 19-Jährige, die beim letzten Springen des Sommer Grand Prix in Klingenthal (GER) ihre positive Entwicklung bereits mit einer starken Leistung untermauern konnte. Neben einem neuen Schanzenrekord konnte das rot-weiß-rote Skisprung-Ass auch souverän den Sieg einfahren und sich eine große Portion Selbstvertrauen holen. Eine zusätzliche Motivationsspritze für die kommenden Wochen.
„Es gibt im Sport keine Garantie“
Viele SportlerInnen werden ihre Saison so planen, um in Peking bei den nächsten Olympischen Winterspielen in Topform zu sein. Auch für Kramer steht ein ganz besonderer Winter bevor. „Ich gehe positiv in die neue Saison und werde wieder mein Bestes geben. Mein Ziel ist es, bei den Olympischen Spielen vorne dabei zu sein, dafür werde ich hart arbeiten. Ich habe bei der Weltmeisterschaft gelernt, dass es im Sport keine Garantie gibt und es ein Tagesspringen ist, wo das Glück und die Nerven entscheiden. Ich hoffe, dass es nächste Saison besser ist“, gibt Kramer zu Protokoll und ergänzt: „Grundsätzlich freu ich mich auf alles, was kommt. Es werden meine ersten Spiele werden, von dem her, weiß ich noch nicht genau, was mich erwartet. Das macht es aber spannend. Aber zuerst wartet noch viel Arbeit auf mich, damit ich gut vorbereitet bin.“