Die Kärntnerin Magdalena Lobnig qualifiziert sich am Sonntag bei der Ruder-WM in Belgrad für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Die 33-Jährige gewinnt das B-Finale und holt einen von insgesamt neun Quotenplätzen im Einer (W1x).
„Ich bin froh, dass die Saison ein Happy-End hat!“ Nach dem Urlaub gilt die volle Konzentration der Olympia-Qualifikation mit Schwester Katharina im Doppelzweier.
Alle Dämonen besiegt
„Zum Glück kann ich mich darauf verlassen, dass ich eigentlich immer liefere, wenn es zählt“, strahlte Magdalena Lobnig nach der geschafften Olympia-Qualifikation.
Die Freude über ihre dritten Spiele war größer als die Nervosität vor dem Rennen, wenngleich die Völkermarkterin zugab: „Ab 30 wird es immer schlimmer, ich hatte doch einige Dämonen zu besiegen. Aber beim Aufwärmen habe ich mir gedacht: Egal, ich prügle das jetzt runter – und mit dem Startsignal konnte ich alle Sorgen am Steg lassen.“
Die richtigen Schrauben gedreht
Die Taktik war klar: Guter Start, jedenfalls besser als im Semifinale, und dann das Rennen von vorne weg mitgestalten.
„Meine Stärke im Einer war immer der Start, die Karte wollte ich unbedingt ausspielen. Die ersten 500 Meter habe sich trotzdem sehr lange angefühlt, umso erfreulicher, dass ich mich dann erstmals über den dritten 500er lösen konnte“, so Lobnig, die gemeinsam mit ihrem Team für das B-Finale noch einmal an ein paar Schrauben gedreht hat.
„An den richtigen“, lacht die Heeressportlerin, und verrät: „Im Semifinale habe ich den Druckpunkt nicht getroffen, deshalb haben wir die Hebel etwas härter gemacht. Das war heute entscheidend!“
Paris-Ticket nimmt Druck raus
Der Sieg im B-Finale (7:31,91 Minuten) war gleichbedeutend mit WM-Rang 7, die weiteren Olympia-Tickets gingen an Alexandra Förster (+0,53 Sek.) aus Deutschland und Lokalmatadorin und Geburtstagskind Jovana Arsic (+2,85 Sek.). „Ich bin stolz auf mein Rennen und erleichtert, dass die schwierige Saison ein Happy-End hat.“
Der Olympia-Startplatz – für Lobnig werden es die dritten Spiele nach Rio 2016 und Tokio 2020 sein – ist „schon sehr cool“, vor allem aber wird er den Druck aus dem Doppelzweier-Projekt mit Schwester Katharina nehmen.
„Wenn kein Erfolg da ist, wird es für alle im Team schwierig, aber jetzt können wir in Richtung Restquoten-Regatta neu aufbauen und müssen uns nicht stressen.“
Noch eine WM heuer?
Zuvor geht’s für die Olympia-Bronzemedaillengewinnerin von Tokio 2020 aber in den Urlaub. „Es ist wirklich Urlaub“, betont Lobnig, die sich auf die freien Tage auf Sardinien freut. „Trainiert haben wir in diesem Jahr genug, ich merke, dass Kopf und Körper dringend eine Pause brauchen.“
Aber Lobnig wäre nicht Lobnig, hätte sie nicht schon das nächste Rennen im Kopf. „Die Coastal-WM steht schon lange bei mir am Zettel, vielleicht passt es heuer. Dann hätte Kathi auch einen Höhepunkt.“
Coastal Rowing ist die „Wildwasser-Variante“ des Ruderns, wird hauptsächlich auf dem offenen Meehr ausgetragen. Die Weltmeisterschaften finden von 6. bis 8. Oktober 2023 im italienischen Barletta statt.
Zuvor kommt Lobnig am 23. September in den Wiener Prater zum Tag des Sports.