Olympiaticket vorerst verpasst

Bei der Kanu-Sprint Weltmeisterschaft im ungarischen Szeged verpassten Viktoria Schwarz und Ana Roxana Lehaci zumindest vorerst den angestrebten Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Das Duo aus Oberösterreich landete im 500 Meter-Finale in einer Zeit von 1:47,07 und somit einem Rückstand von +4,51 Sekunden auf Platz 8. Auf die für eine direkte Olympia-Qualifikation notwendige Top-6 Platzierung fehlten Schwarz/Lehaci + 1,27 Sekunden.

Den Weltmeistertitel in 1:42,55 holten sich Maryna Litvinchuk und Volha Khudzenka aus Weißrussland. Silber ging an die Paarung aus Polen Karolina Naja und Anna Pulawska (+0,79). Die Bronzemedaille gewannen die slowenischen Trainingspartnerinnen von Schwarz/Lehaci, Spela Ponomarenko-Janic und Anja Osterman (+1,65). Die restlichen Olympia-Quotenplätze gingen an die Nationalen Olympischen Komitees von Belgien, Frankreich und der Ukraine.

Obwohl die Enttäuschung bei Viktoria Schwarz und Ana Roxana Lehaci natürlich gerade groß ist, wollen sie den Kopf aber nicht hängen lassen. Erstens gibt es rechnerisch noch Möglichkeiten, wie auch der heutige 8. Platz für einen Quotenplatz reichen kann und zweitens haben sie nächstes Jahr vom 06. bis 07. Mai 2020 beim „European Olympic Qualifier“ in Racicie/CZE noch die Chance auf ein letztes Olympia-Ticket.

„Wir haben alles gegeben, aber es ist wie es ist. Grundsätzlich war es ein gutes Rennen, aber der Wind hat gedreht und bei Gegenwind sind wir einfach nicht die Stärksten“, meinte eine enttäuschte Ana Roxana Lehaci. Abhängig vom Verlauf der Rennen im Kajak-Vierer (K4) und der anschließenden Quotenplatzvergabe gibt es auch noch Varianten, wie der 8. Platz für ein Olympia-Ticket reichen könnte. „Ich setzte jetzt nicht darauf und möchte mir ehrlich gesagt auch keine Hoffnungen machen, aber es kann sein, dass wir je nach Rennverlauf im K4 noch nachrücken“, so Lehaci weiter. 

Viktoria Schwarz ergänzte: „Wir haben bis zum letzten Paddelschlag gekämpft und alles gegeben, um heute schon alles klar zu machen. Es hat halt heute nicht gereicht, aber es gibt ja noch Hoffnung. Mit unserem Rennen bin grundsätzlich sehr zufrieden und außer, dass Ana (Anm.: Lehaci) die letzten 3 Tage etwas gekränkelt hat, hat eigentlich alles super gepasst. Vielleicht rücken wir ja doch noch nach, sonst müssen wir uns für die kontinentale Qualifikation nächstes Jahr vorbereiten.“

Schwarz trat wenig später auch noch im K1-Semifinale über 500m an und qualifizierte sich mit Platz 5 für das B-Finale am Sonntag. Manfred Pallinger erreichte am Nachmittag im C1-Semifinale über 1.000m Rang 5 und erreichte somit wie angestrebt einen Platz im B-Finale. Im Halbfinale über 200m schied der Oberösterreicher als Achter seines Laufes aus.

Auch für Para-Kanute Markus Mendy Swoboda reichte es nicht für die erhoffte Top-6 Platzierung. Der Oberösterreicher landete in einer Zeit von 44,34 Sekunden und einem Rückstand von +1,99 auf den Sieger auf Rang 7. Auf den für einen direkten Paralympics-Quotenplatz notwendigen 6. Platz fehlten ihm nur 0,01 Sekunden. Seinen bereits 4. WM-Titel im KL2 200m holte der Australier Curtis McGrath in 42,35 Sekunden. Die Silbermedaille mit einem Rückstand von +0,45 Sekunden holte sich Frederico Mancarella aus Italien. Bronze ging an den Neuseeländer Scott Martlew (+1,16).

„Natürlich bin ich mit meinem Abschneiden heute nicht zufrieden, kann aber Motivation für das nächste Jahr daraus schöpfen und muss etwas umstellen. Um entsprechende Trainingspartner zu bekommen, überlege ich mir ins Ausland zu gehen“, so der doppelt beinamputierte Oberösterreicher. Auch im Para-Kanu gibt es im nächsten Jahr noch Restquotenplätze zu holen, Swoboda darf aber berechtigt hoffen, trotzdem schon vorher alles für Tokio klar zu machen. „Man kann es natürlich erst sagen, wenn man es schwarz auf weiß hat, aber Curtis (Anm.: McGrath, AUS) hat schon einen Quotenplatz im VL3 geholt und daher könnte ich nachrücken. Wann genau wir das erfahren, weiß ich aber nicht“, so Swoboda.