„War als Kind selbst Autogramm-Jäger“

Tag des Sports 2022 Auböck

Felix Auböck ist Österreichs bester Schwimmer – und ein gefragter Mann. Der 25-Jährige lebt in England, kam für den Tag des Sports aber extra nach Wien.

„Wenn ich mich zurückerinnere, als ich als Kind selbst hier war: Man kann seine Vorbilder treffen, Autogramme sammeln und natürlich auch neue Sportarten ausprobieren. Das ist etwas ganz Tolles. Hoffentlich kommen dadurch viele Kinder in einen Sportverein“, zeigt sich der Olympia-Vierte von Tokio von der Stimmung im Wiener Prater begeistert.

Schließlich sei es wichtig, Vorbilder zu haben und ihnen nachzueifern. Das sei bei ihm und seinen rot-weiß-roten Kolleginnen und Kollegen genauso gewesen. „Wir sind eine Generation, die stark geprägt worden ist von Markus Rogan und Mirna Jukic. Damals haben wir alle mit dem Schwimmen begonnen.“

WM-Titel hat nichts verändert

Inzwischen ist das österreichische Schwimm-Team breit aufgestellt. Mehrere Athletinnen und Athleten haben bei internationalen Wettkämpfen das Potenzial für das Finale – und mehr. „Ich glaube, dass es die vielen Jahre harter Arbeit sind. Es ist natürlich toll, wenn nicht nur eine Person eine Medaille machen kann, sondern wenn gleich vier Leute in Europa vorne mit dabei sind.“

Für das große Highlight sorgte er selbst: Im Dezember 2021 sicherte sich Auböck bei der Kurzbahn-WM in Abu Dhabi die Goldmedaille über 400 Meter Kraul. „Es war ein schöner Erfolg, aber es hat sich nicht wirklich viel verändert, denn ich habe ein gutes Umfeld, in dem sich selbst nichts geändert hat. Im Endeffekt muss ich trotzdem sagen, der Titel war extrem wichtig. Der Erfolg macht alles, was man macht, um einiges einfacher. Das ist natürlich etwas, was man so nicht vergessen darf.“

Von den USA nach England

Der Einsatz bleibt dennoch enorm, die Sehnsucht nach weiteren Medaillen groß. Jede Woche stehen neben den zehn Einheiten im Wasser dreimal Krafttraining und zwei weitere Landeinheiten, bei denen der Fokus auf Stabilität gelegt wird, auf dem Programm.

Absolviert werden diese im Fall von Auböck in Loughborough. An Universität in der 57.600 Einwohner-Stadt im englischen Leicestershire, etwa 17 Kilometer nördlich von Leicester, absolviert der Niederösterreicher seinen Master in Internationale Beziehungen.

Der Vorteil in England sei, dass er dort Profischwimmer sein und trotzdem nebenbei studieren könne, da die Unizeiten mit seinen Trainingszeiten abgestimmt sind. Nach seinem Bachelor in Michigan (USA) war eine Rückkehr nach Österreich kein Thema. „Generell wollte ich nach meinem Bachelor lieber im Ausland bleiben. Zudem wollte ich weiter studieren, und da sehe ich in Österreich nicht die Möglichkeit, dass ich das mit dem Schwimmen vereinbaren kann. Ich schließe es aber nicht aus, dass ich irgendwann zurückkomme.“

Paris 2024 das große Ziel

In weniger als zwei Jahren will Auböck auch bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris über Edelmetall jubeln. In Tokio hatte er Bronze über 400 Meter Kraul als Vierter um nur 13 Hundertstel verpasst.

„Wir Schwimmer definieren uns oftmals über Olympische Spiele. Es ist das Highlight in unserer Sportart und hat auch bei den Spielen einen großen Stellenwert. Deswegen ist es eine große Bühne, auf der wir uns präsentieren dürfen“, so der Bad Vöslauer. „Die Planungen sind auf Paris 2024 ausgelegt.“